Ein Unternehmen gründen: Checkliste
Ein Unternehmen gründen: Checkliste
Sie wollen ein Unternehmen gründen? Diese Checkliste unterstützt Sie auf Ihrem Weg dahin. Ob die Unternehmens-Gründung als fixe Idee entspringt, die man zusammen bei einem Abendessen erdenkt oder schon lange ein persönlicher Wunsch war: Die Selbstständigkeit birgt zwar ihre Risiken, kann aber bei guter Planung auch sehr erfolgreich und befriedigend verlaufen.
Wenn Sie den Traum hegen, Ihr eigener Chef zu sein, holen Sie sich am besten von Anfang an Unterstützung und möglichst viele Informationen ein. So stellen Sie sicher, dass Sie von der Geschäftsidee über die Finanzierung bis zum Eintrag ins Handelsregister rechtlich und finanziell abgesichert sind. Damit kann das Abenteuer der Unternehmensgründung, mit Checkliste in der Hand, beginnen.
Unternehmensgründung: Die Checkliste
Welche Schritte sind notwendig, wenn Sie ein Unternehmen gründen? Die Checkliste für Gründer:innen hilft Ihnen bei der Planung.
- Geschäftsidee konkretisieren
- Schutzrechte (Name, Produkte, etc.) zuerst bei der IHK abklären
- Gründer-Team zusammenstellen
- Rechtsform wählen
- Businessplan erstellen
- ggf. Finanzierung durch Dritte verhandeln
- Gesellschaftervertrag erarbeiten und notariell beglaubigen lassen
- Geschäftsführer berufen
- Geschäftskonto mit Stammkapital anlegen
- Anmeldung vornehmen:
- Eintrag im Handelsregister / bei der Handwerkskammer
- ggf. Gewerbeanmeldung
- IHK-Mitgliedschaft
- Betriebsnummer beim Arbeitsamt für Mitarbeiter:innen
- Versicherungen
- Finanzamt
In 6 Schritten zur eigenen Firma
Ein Unternehmen gründen: Die Checkliste für Ihren Start in die Selbstständigkeit soll ein praktisches Tool sein, das Sie bei jedem Schritt begleitet. Im folgenden Abschnitt werden die einzelnen Punkte im Detail beschrieben.
Am Anfang jedes erfolgreichen Unternehmens steht eine Idee. Dafür müssen Sie nicht das Rad neu erfinden. Ein Café in der Innenstadt zu gründen, kann genauso aufregend sein wie die Vermarktung einer eigenen, innovativen Software oder die Herstellung eines lebensrettenden Medizinprodukts. Jedoch sollten Sie Ihre Geschäftsidee vor der Gründung auf Schutzrechte überprüfen. Ob Logo, T-Shirt-Design oder Hardware-Patent: Schützen Sie sich selbst vor möglichen Gerichtsverfahren wegen Verletzung von geistigem Eigentum oder Markenrechten. Überlegen Sie aber auch, Ihre eigenen Produkte oder Geschäftsideen entsprechend zu schützen. Mit Schutzrechten sichern Sie sich auf bestimmte Zeit das Marktrecht.
Auf Ihrer Checkliste für die Unternehmensgründung sollte gleich zu Anfang eine formlose Anfrage bei der IHK Ihrer Region stehen. Diese informiert Sie, ob Ihr Geschäftsname und der Geschäftsgegenstand – Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung – mit mehr oder weniger Erfolg beim ansässigen Registergericht angemeldet werden kann. Sichern Sie sich zudem vorsorglich einen passenden Domain-Namen, damit Sie später im Netz problemlos gefunden werden (Stichwort: Digitalisierungsstrategie).
Ob allein, zu zweit oder in der Gruppe: Die Aufstellung des Gründer-Teams hat weitreichende Auswirkungen auf Ihr späteres Unternehmen. Allein können Sie womöglich schneller zu Entscheidungen kommen und streichen sämtliche Profite ein. Im Team können Sie jedoch Risiken gemeinsam abfedern, haben ein höheres Potenzial für Ihr Startkapital bei der Gründung und unterstützen sich mit Ihren unterschiedlichen Kompetenzen (wie etwa Finanzen, technisches Know-How oder Mitarbeiter-Motivation). In jedem Fall sollten Sie die persönliche Eignung aller Team-Mitglieder Ihres Start-Ups für die Gründung und Führung eines Unternehmens prüfen.
Die Rechtsform Ihres Unternehmens regelt verschiedene Aspekte: Startkapitaleinlage, Haftungsbeschränkung, sowie die Formalitäten der Anmeldung und die Entscheidungsbefugnisse über das Unternehmen hängen davon ab. Ob Sie allein oder im Team gründen, entscheidet, welche Rechtsformen für Ihr Unternehmen möglich sind. Folgende Rechtsformen stehen für Unternehmen in Deutschland zur Verfügung:
- Einzelunternehmen ohne Kaufmannseigenschaft
- Einzelkaufleute (e.K.)
- Freiberufler
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
- Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Unternehmensgesellschaft (haftungsbeschrängt) (UG)
- Aktiengesellschaft (AG)
Gründer, die ihr Unternehmen allein führen, haften mit ihrem Privatvermögen. Ein Grund, warum Team-Gründungen beliebt sind: Das Gesellschaftsvermögen wird im Falle einer Haftung herangezogen, nicht aber das private Vermögen.
Der Eintrag ins Handelsregister ist für fast jede Rechtsform obligatorisch. Allein Einzelunternehmer ohne Kaufmannseigenschaft, Freiberufler und die GbR sind davon befreit. Denn diese Unternehmen betreiben in der Regel keinen Warenhandel.
Der Businessplan ist notwendig für den Erfolg Ihres Unternehmens. Hier entwerfen Sie nicht nur Ihre Ideen für die Zukunft, sondern wägen auch Risiken ab, planen Marketing und Finanzierung und nehmen die Konkurrenz unter die Lupe. Ein gut recherchierter und durchdachter Businessplan hilft bei der Finanzierung. Banken und Investoren können Ihnen helfen, Ihren Traum vom eigenen Unternehmen zu erfüllen, wollen aber überzeugt werden. Auch Vermieter für Büro- und Gewerbeflächen wollen sehen, was Sie mit Ihrem Unternehmen vorhaben. Die Gewichtung einzelner Faktoren kann aber bei den verschiedenen Parteien abweichen. Schneiden Sie deshalb Ihre Präsentation auf die jeweiligen Ansprechpartner zu.
Alle Gesellschafter Ihres Unternehmens müssen den Gesellschaftervertrag kennen und notariell beglaubigt unterschreiben, wenn Sie im Team ein Unternehmen gründen. Zur Team-Gründung gehört zudem eine Gesellschafterliste. Zur Checkliste von Einzelunternehmer:innen sollte der Vertag, bzw. die Satzung, ebenso dazu gehören. Jedoch entfällt hier die Pflicht, einen Notar zu besuchen und das Schriftstück im Handelsregister einzureichen.
Die Geschäftsführung kann eine oder mehrere Personen umfassen. Diese können aus dem Gesellschafter-Team stammen oder von außen berufen werden. Wenn Sie keine Erfahrung in der Geschäftsführung besitzen, ist es sinnvoll, eine Person mit den entsprechenden Fähigkeiten einzustellen.
Je nach Rechtsform müssen die Gründer eine bestimmte Summe an Stammkapital auf einem dafür angelegten Geschäftskonto bereitstellen. Wenn Sie gemeinsam ein Unternehmen gründen, kann der Anteil der Geld-Summe, die jedes Gründungsmitglied einzahlt, unterschiedlich ausfallen. Manche Rechtsformen erlauben auch die Verwendung von Sicherheiten, wie etwa ein Haus oder Auto. Ein weiteres Geschäftskonto sollten Sie einrichten, um den alltäglichen Zahlungsverkehr zu managen.
Start-up gründen: Checkliste für formelle Anträge
Die meisten Rechtsformen schreiben den Eintrag im Handelsregister vor. Damit gründen Sie offiziell Ihr Unternehmen. Für die Anmeldung benötigen Sie den von einem Notar beglaubigten Gesellschaftervertrag, den Gesellschafterbeschluss zum Geschäftsführer und der Nachweis über ein Geschäftskonto mit Stammkapital.
Neben dem Handelsregister gibt es eine Vielzahl weiterer Ämter, bei denen Sie sich je nach Rechtsform melden müssen. Ein Gewerbe melden Sie zusätzlich beim Gewerbeamt an. In diesem Fall ist die Mitgliedschaft bei der zuständigen IHK Pflicht. Handwerksunternehmen müssen sich bei der Handwerkskammer anmelden. Wenn Sie Angestellte beschäftigen werden, benötigen Sie eine Betriebsnummer vom Arbeitsamt und müssen Ihre Mitarbeiter für die nötigen Versicherungen anmelden: bei der jeweiligen Krankenkasse sowie der gesetzlichen Rentenversicherung. Auch die Rentenversicherung gehört dazu. Natürlich müssen Sie sich auch in jedem Fall beim Finanzamt anmelden, denn für ein Gewerbe sind Sie verpflichtet Steuern abzuführen. Beziehen Sie am besten von Anfang an in Ihre Planung einen Buchhalter mit ein. Diese Person kümmert sich um die Steuern und die doppelte Buchhaltung, die in den meisten Unternehmen Pflicht ist.
Die wichtigsten Anlaufstellen im Überblick:
- Notar
- Handelskammer / Handwerkskammer
- Gewerbeamt
- IHK
- Finanzamt
- Krankenkasse
- Rentenversicherung
- Arbeitsamt
- Berufsgenossenschaft (für Kleingewerbe/GbR)
Ein Unternehmen gründen: 6 Schritte und viel Mut gehören dazu
Viele Menschen, die ich aus meinem Arbeitsalltag als Business Angel und Coach für Start-ups kenne, wollen ein Unternehmen gründen. Diese Checkliste soll Ihnen dabei helfen. Natürlich ist mit einem kurzen Abriss nicht alles zum Thema Gründungsmanagement gesagt. Mein persönlicher Rat: Lesen Sie viel, informieren Sie sich über Marketing, Trends und die Konkurrenz. Nehmen Sie Hilfe an. Ob Business Coach oder IHK-Seminar: Es gibt viele Wege, um den Traum vom eigenen Start-up zu verwirklichen. Sie benötigen nur den Mut, die ersten sechs Schritte zu gehen.
Sie wollen wissen, ob Ihr Unternehmen durchstarten wird? Es gibt keine Garantien, aber als Berater habe ich so einige Jungunternehmen gesehen, die es geschafft haben. Was hatten sie alle gemeinsam? Erfahren Sie mehr dazu in meinem Beitrag: Ein Unternehmen gründen: Voraussetzungen für den Erfolg.